Natai Beach
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Lichtfaktor

Urlaub – Farben – Licht.

Wer für einen Tapetenwechsel die dortige ländliche Küstenregion auswählt, hat die Möglichkeit, das einzig- artige und exklusive Iniala Beach House als seine Unterkunft zu beziehen. Aus insgesamt zehn völlig unterschiedlichen, von internationalen Architekten gestalteten Villen besteht die am Meer liegende Anlage, wovon das Design zweier zusammengehöriger Räume, der Villa Bianca, vom spanischen Architekturstudio A-cero stammt und aus mehreren Gründen aus dem Sandstrand heraussticht: entworfen haben Joaquín Torres und Rafael Llamazares dabei nämlich ausnahmslos alles; was außerdem auf den ersten Blick so ähnlich aussieht, widerspricht sich im Detail und das Design fügt sich in die Landschaft ein wie das Licht in die Architektur. Und weil diese Eigenschaften – ganz besonders aber das Lichtdesign – dieser Erholung direkt am Meer das gewisse Etwas verleihen, lohnt es sich einmal genauer hinzuschauen.

Die Formen der beiden Bungalows erinnern an Muscheln, die am Strand liegen. Eine harte Schale mit weichem Kern. Wie das meist verborgene, pulsierende Leben (in) einer echten Muschel, hängt auch das Urlaubsleben in der Villa Bianca von den Gezeiten und

vom Licht ab. Leicht geöffnet zeigen die Haushälften aufeinander; vielleicht gehören sie als Unter- und Oberhälfte auch zusammen. Weil das Sonnenlicht alles lebendig macht, Energien und Wohlsein schenkt, dringt es auch durch die großen Glasfronten bis tief in die beiden Strandhäuser ein. In den Abendstunden suchen die warmen Strahlen horizontal den Weg über das Meer, den Sandstrand und die Terrassen hinein in die Haupträume, wo die großen Betten jeweils zentral in der Mitte stehen. Das, was für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden so wichtig ist, beginnt an diesem Strand, in der Villa Bianca, also mit der aufgehenden Sonne morgens und setzt sich den Tag über, sowie mit einem im Meer versinkenden Feuerball abends bis in die Nacht hinein fort – hochwertiges, natürliches Licht und natürliche Dunkelheit für Körper und Geist. So stellt sich beides bestens auf Erholung ein und die leergefahrenen Reserven können wieder gefüllt werden. Im Unterschied zum stressigen Alltag und modernen Lebensstil – oft genug unangenehm und ungesund beeinflusst durch den ständigen Aufenthalt in Innenräumen sowie durch das viele Kunstlicht – kann sich der biologische Rhythmus des Menschen, der sich seit jeher am Tag-Nacht- Zyklus orientiert, bei diesem Urlaub endlich mal wieder hervorragend einstellen.

Ganz ohne Kunstlicht kommen Erholungssuchende in der Villa Bianca aber nicht aus. Doch anstatt sich gierig vor die Architektur zu drängen, weiß dieses sich geschickt hinten anzustellen. Für den Fall, dass es nötig ist, dringt es lediglich vorsichtig durch die kurvigen Spalten der geschwungenen Wandpaneele, die sich wie wellenschlagendes Wasser an die Innenwände drücken. Ihre glänzenden Oberflächen nehmen weniger die warme

künstliche Beleuchtung, sondern viel mehr die Sonnenstrahlen und Reflektionen aus dem Meer, dem Pool sowie der Natur auf. Kleine, runde Guckfenster wirken wie Wasserbläschen. Das für Boden, Decke und Wände verwendete helle und dunkle Holz unterstreicht die Nähe zur Natur. Sanft überträgt es Tageslicht ins Innere.

Dieses natürlich Licht durchdringt den Raum und bringt die warmen Farben des Holzes zur Geltung. In der Dämmerung sorgen integrierte LED-Streifen und unauffällig montierte LED-Bodeneinbauleuchten für eine sanfte Beleuchtung des Terrassendachs und Schwimmbeckenbereichs.

Die beiden Räume ließen sich mit ihren Außenschalen, die lediglich durch den gemeinsamen eckigen Pool voneinander getrennt sind, problemlos zusammensetzen. Die Gestaltung des Interieurs hingegen unterscheidet sich. Die vielen Linien an Wänden und Möbelstücken, die in Bungalow 1 horizontal verlaufen und
den Raum mithilfe der Lichtführung umarmen, sind in Bungalow 2 eher vertikal ausgerichtet. Die Verwendung des Holzes ist in beiden Gebäuden ebenfalls konträr zueinander. Jedes Möbelteil ist eine Extraanfertigung aus hochwertigem, flächendeckendem Polycarbonat und greift die geschwungenen Raumkonturen auf. Gemalte Kunstwerke hingegen hängen in beiden Häusern. Sie werden per an der Decke montierter Richtstrahler so in Szene gesetzt, dass sie auf Wunsch – sollten sie gefallen – gekauft werden können.

Zur Hotelanlage gehört ein Restaurant mit einer Bar sowie Bereichen mit kleineren Tischen und Gruppentischen, welches ebenfalls von A-cero geplant und realisiert wurde. Wie eine Glasbox füttert es sich selbst mit Tageslicht und gibt ständig einen Rundumblick frei

auf die Landschaft, den Strand und das Meer. Die
runde Außenarchitektur des Gebäudes erinnert wie
bei der Villa Bianca an die Form eines Schalentiers. Im Innern fühlen sich die Gäste sanft von kleinen Wellen umwoben, denn Holzpaneele greifen die Meerbewegungen auf und schwingen sich um die Hauptwände sowie die Decke. Zwischen ihnen sind warm leuchtende Lichter angebracht, die das durch die Wellen und das Wasser schimmernde Sonnenlicht imitieren.

Das, was die Hotelanlage in Natai Beach, im Speziellen die Villa Bianca zeigt, mag es vielfach und unterschiedlich auch andernorts geben und nicht jedem mag das Design oder diese Art von Urlaub zusagen oder das geben, was er oder sie individuell als erholsamen Urlaub versteht. Das Iniala Beach House ist allerdings ein Beispiel dafür, wie wir, im Kontrast zum kunstlicht- und innenraum-beherrschten Alltag, im Urlaub mithilfe von Tageslicht zu unserem natürlichen und gesunden zirkadianen Rhythmus zurückkehren können. Sonnenlicht ist lebenswichtig für uns, hilft umso mehr dabei die Akkus wieder aufzuladen – gerade in einer darauf ausgelegten Urlaubsphase – und versorgt den menschlichen Organismus mit wichtigen Stoffen. Umsonst gibt es die exklusive Villa Bianca natürlich nicht, doch liefert sie Stressgeplagten immerhin rezeptfreies, natürliches Licht.

Projektbeteiligte:
Architekten: A-cero, Joaquin Torres arquitectos s.l.p. – Joaquín Torres und Rafael Llamazares