Lima Kunstmuseum

Unter der Erde

Geplante Erweiterung: ein besonderer Entwurf für das Kunstmuseum in Lima/PE.

Und einer, der, ohne die historische Bausubstanz und das eigentliche Museumshauptgebäude insensibel zu berühren, die Show zu stehlen oder Sicht zu nehmen, trotzdem auf der kompletten Längsseite von Nord nach Süd mit dem nötigen Respekt und Abstand an das Museum anknüpft. Der Clou dabei ist eben, dass die eigentliche Erweiterung unterirdisch liegt. Jedoch nicht so konstruiert, dass sie abgeschlossen und ungünstig verdunkelt wäre, sondern tatsächlich geöffnet nach oben und raffiniert tageslichthell ist. Das muss es auch sein, denn auf ganzen zwei Ebenen unterhalb des Erdgeschosses gibt es innerhalb dieses Baus noch sogenannte versunkene Gärten, Lehr- und Klassenräume, eine große Galerie oder eine Bücherei. Orte, an denen Licht eine ganz wichtige Rolle spielt. Außerdem gibt es einen direkten Zugang zu einer Metrostation in Norden.
Die historische Architektur aufgreifend und anvisierend, machen überirdisch Betonrahmen auf die Erweiterung aufmerksam. Gleichzeitig geben sie den Blick wie durch eine Linse schauend frei auf das Museum dahinter. Durch die Rahmen, die wie Schächte in die Erde ragen, gelangen Besucher wahlweise hindurch zum Museum oder aber nach unten in den neuen Teil. Das Licht der Sonne strömt durch sie hindurch, um die Kellerebenen zu beleuchten. Noch mehr Licht strömt durch riesige Öffnungen im Boden in die neu geplanten, säulenfreien Hallen darunter. Viele Betonwände und -decken sind für die Standhaftigkeit verantwortlich. Glasgeländer, Glaszwischenwände, große Fenster und Lichtschächte verteilen das wertvolle Licht überall und verhindern, dass ein Gefühl der dunklen und drückenden Enge auftritt. Die Erweiterung ist wie ein versunkener Park in Grau und Grün – nicht nur für Offspace-Kunst.

Auftraggeber: Lima Kunstmuseum
Architektur: Efficiency Lab for Architecture